Die Welt des Gin

Die Welt des Gins

Die Bezeichnungen Genever und Gin leiten sich vom französischen Wort "genièvre" für Wacholder ab. Schließlich werden beide Branntweine unter Verwendung von Wacholderbeeren hergestellt, auch wenn sich der Herstellungsprozess der beiden Spirituosen unterscheidet.

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Was ist Gin?

Text: Dorit Schmitt

Begibt man sich auf Spurensuche zur Entstehung des heute so beliebten Gins, stößt man auf Quellen, die bereits Mitte des 17. Jahrhunderts von einem Wacholderschnaps aus den Niederlanden, Genever benannt, berichten. Von den Niederlanden gelangte der Schnaps durch englische Soldaten, die die Holländer im Krieg gegen die Spanier unterstützten auch auf die Insel. Dort wurde er kurzerhand in Gin umbenannt und durfte laut Dekret aus dem Jahre 1690 fortan nur noch aus englischem Getreide gebrannt werden. Heute findest man Gin-Brennereien auf der ganzen Welt. Seinen Siegeszug trat die Spirituose als Mixgetränk mit Tonic Water an. Ursprünglich diente die chininhaltige Limonade den englischen Soldaten in den Kolonien als Malariaprophylaxe. Für den besseren Geschmack gab man etwas Gin ins Glas – die Geburtsstunde des Gin-Tonics. Heute findet man Gin-Cocktails in den besten Bars weltweit. Während oder nach der Destillation darf Gin aromatisiert werden. Sein charakteristischer Geschmack entsteht aus der Aromatisierung mit unterschiedlichen Botanicals wie Gewürzen, darunter vor allem Wacholderbeeren und Koriander. Häufig wird auch Ingwer, Muskat, Orangenschale (Flavedo) oder Paradiesapfelkerne (Calville-Äpfel) verwendet, um dem Gin einen unverkennbaren Geschmack zu verleihen.

Gin aus Deutschland

STEINHÄGER

Wem ist "Steinhäger" noch ein Begriff? Heute wird der seit dem 15. Jahrhundert im gleichnamigen Ort im Kreis Gütersloh hergestellte Wacholderbranntwein unter dem Label "Echter" oder "Original" Steinhäger verkauft (heute eine geschützte Ursprungsbezeichnung). Der Mindestalkoholgehalt liegt beim Steinhäger bei 38% vol. Charakteristisch ist die längliche braune Steinzeug-Flasche, Kruke genannt.

GIN

Gin-Produzenten in Deutschland: V-SINNE, BOAR DISTILLERY, MONKEY 47 (Marke gehört seit 2020 zu Pernod Ricard), FERNINAND'S SAAR DRY GIN, THE DUKE - MUNICH DRY GIN, LITTLE CRAB, …

Gin aus England

Nachdem sich die Engländer den niederländischen Genever zu eigen machten, schraubten sie an der Herstellung herum. Diese ist zwar noch ähnlich der des Genevers, unterscheidet sich jedoch im Wacholderaroma, das nun viel stärker hervortritt. Englische Gins werden aus einer vorgegorenen Maische hergestellt, die sich typischerweise aus 75 Prozent Mais, 15 Prozent Malz und 10 Prozent Roggen zusammensetzt. Dem Alkohol werden dann zur Aromatisierung verschiedene Botanicals, allen voran Wacholder zugesetzt. Daneben sind Koriander, Zitrusschalen, Mandeln, Zimt, Lavendel, Anis und Kümmel sowie andere Gewürze im Gin zu finden. Nach der Destillation wird das Destillat verdünnt – die Geburt des Gins. Manche Produzenten lagern ihren Gin danach noch in gebrauchten Sherryfässern, wodurch er eine braune Farbe und komplexere Noten erhält.


Unterschieden werden die englischen Gins in zwei Arten: "Dry – bzw. London Dry– Gin" und "Old Town Gin". Ersterer darf keinen ZUcker enthalten und muss einen Alkoholgehalt von mindestens 40% vol. vorweisen. Zweiterer wird mit Zuckersirup gesüßt. Daneben finden wir noch die sogenannten "Sloe Gins", die Zusätze von Orangen, Zitronen oder Schlehen enthalten.

Die großen Gin-Marken aus England: BOOTH'S (heute gehört die älteste noch existierende Ginmarke zur amerikanischen Sazerac-Gruppe ), GORDON'S, BEEFEATER, FINSBURY (heute eine Marke der Borco-Marken-Import GmbH & Co. KG)

Gin aus Finnland

Gin aus Finnland. Die im äußersten Osten Finnlands angesiedelte Destillerie Kalevala  liegt in einer Gegend, in der schon zu Zeiten der Prohibition in den 1930er Jahren Schnaps gebrannt wurde. Seit nunmehr 80 Jahren wird nun - völlig legal - feinster Gin gebrannt, der die Welt erobert. Neben Wacholder erkennt der Profi in den Ginsorten der Destillerie Kalevala Botanicals wie Sanddorn, Himbeerblätter, Rosmarin, Rosenblütenknospen, Minze und Topinambur.

Gin-Destillerien aus Finnland: KYRO-DISTILLERY, KALEVALA,

Gin aus Frankreich

Bei meinem Aufenthalt in der Normandie habe ich die für ihren Calvados bekannte Destillerie Christian Drouin besucht. Die Auswahl vor Ort ist riesig, aber mein besonderes Interesse galt schließlich dem Gin-Sortiment. Ich habe mir drei Flaschen gekauft, die mich beim Verkosten beeindruckt haben: Gin Pira, Le Gin und Gin Carmina.

Die erste Flasche, die ich geöffnet habe, war der Gin Pira,. Er schmeckte mit dem selbst gemachten Birnen-Zitronengras-Sirup und dazu gereichten Trüffel-Chips besonders lecker!

Birnen-Zitronengras-Sirup

Dieser Sirup passt perfekt zum Gin Pira, wenn man ihn wie auf dem Foto als Gin-Tonic mit einer Scheibe Birne und einem Zweig Rosmarin auf Eis genießt.


Zutaten:

200 ml Wasser
100 g Zucker

125 g Birne, geschält, in Würfel geschnitten

1/2 Stängel Zitronengras, in Stücke schneiden

1 kleiner Zweig Rosmarin


Wasser mit allen Zutaten aufkochen, dabei immer wieder umrühren. Danach bei mittlerer Hitze ca. 20 Minuten einkochen. Den Sirup anschließend durch ein Sieb in ausgekochte Flaschen (2x 0,2 l) gießen. Tipp: Die Flaschen sollten angewärmt sein oder langsam mit dem heißen Sirup gefüllt werden. Ungeöffnet hält der Sirup an einem kühlen dunklen Ort ca. 2 Monate. Die geöffnete Flasche sollte im Kühlschrank aufbewahrt werden und rasch verbraucht werden.

"Neben dem Apfel ist die Birne die zweite emblematische Frucht der Normandie. Im Pays d'Auge werden die Birnbäume in der Regel neben den Apfelplantagen gepflanzt. Diese großen Bäume, die über 15 Meter hoch werden können, bilden mit ihren tiefen Wurzeln einen hervorragenden Windschutz für die anfälligeren Apfelbäume... Die Birnbäume der Normandie werden bis zu 300 Jahre alt. Die Perrybirne ist eine kleine Birne mit einem subtilen Aroma, die Säure und Tannine vereint. Bei Pira wollte ich mich auf diese Frucht stützen, indem ich eine für die Domfront-Region typische Sorte, die Domfront-Birne, ausgewählt habe". – Guillaume Drouin

Gin-Destillerien aus Frankreich: Christian Drouin Gins

Bezugsquelle: Gin Pira

Gin aus Japan

Im Gin der Kyoto Distillery, der ersten Gin-Brennerei Japans, finden sich die Aromen von Yuzu, Sansho und Gyokuru. Die tatsächliche Zusammensetzung der einzelnen Botanicals ist jedoch ein gut gehütetes Geheimnis. 


WELTENBUMMLER GIN TRIFFT SAKE

Geisah-Cocktail-Rezept

4 cl Gin (London Dry Gin)

2 cl Sake

2 cl Hollunderblütensirup

2 cl Limettensaft


Gin, Sake, Limettensaft und Sirup in einem Shaker auf Eiswürfel kräftig schütten und in eine mit Crushed-Ice gefüllte Cocktailschale abseihen.


Mehr coole Gin-Mix-Rezepte mit Sake findet ihr auf der Webseite von OMOXX.

Gin-Destillerien aus Japan: KYOTO,

Gin aus Schweden

Gin-Produzenten aus Schweden: STOCKHOLMS BRÄNNERI,

Gin aus Südafrika

Gin-Produzenten aus Südarfrika:

BUCHTIPP

GIN – DAS BUCH

Herstellung. Genuss. Kultur

Autor: Peter Jauch

Verlag: AT-Verlag

PDF-Leseprobe

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Gin-Mixgetränke – von cool bis hot

GLÜH-GIN

In der kalten Jahreszeit kommt uns jetzt der Glüh-Gin in die Tassen. Zusammen mit naturtrüben Apfelsaft für die helle Variante oder Johannisbeersaft bzw. roter Traubensaft für die dunkle Variante, Bio-Orangen und Gewürzen lässt sich eine köstliche Glühwein-Alternative zaubern. Für diesen weihnachtlichen Drink gibt es bereits fertige Glüh-Gin-Mischungen in der Flasche, die man zusammen mit den anderen Zutaten nur erhitzt (ca. 60-65°C)– aber nicht kochen lässt! Den Gin oder die entsprechende Gin-Mischung immer erst am Ende zugeben.

Als Faustregel könnt ihr euch merken: Wer eine fertige Glüh-Gin-Mischung hat, sollte 1 Teil Glüh-Gin-Mischung + 1 Teil Apfelsaft + zur Deko etwas Orangenschale und Apfelspalten verwenden. Wer es Ingwer scharf möchte, kann in den Topf noch ein paar Scheiben Ingwer geben.

Oder aber ihr nehmt: 1 Teil Gin + 7 Teile naturtrüben Apfelsaft + Saft und Zesten von Bio-Orangen (2 auf einen Liter) + eure Gewürzmischung (z.B. 1 Stück Ingwer, Piment, Nelken, Zimtstange, Sternanis).

Da kein Zucker zugegeben wird, ist diese Mischung nicht so pappig süß wie der konventionelle Glühwein in Flaschen. Denn auch beim Glühwein gilt: Besser schmeckts, wenn man's selber macht!

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