Geschichte

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Es begann vor 10.000 Jahren …

Vor rund 10.000 Jahren änderte sich das Klima auf der Erde. Das Ende der Eiszeit war gekommen und es wurde wärmer. Es begann die Epoche der Warmzeit. Das war für die Wissenschaft ein so einschneidendes Ereignis, dass dafür extra ein neues Erdzeitalter, das Holozän, eingeführt wurde. 
Aus den umherziehenden Jägern und Sammlern wurden auf den Kontinenten nach und nach sesshafte Stämme, die nun Ackerbau und Viehzucht betrieben. De früheste Domestizierung von Nutztieren wird dem „Fruchtbaren Halbmond“ in Vorderasien vor etwa 10.500 bis 10.000 Jahren zugeschrieben. Fast gleichzeitig begannen die Menschen in Zentral-China, deutlich später die Menschen in den südamerikanischen Anden mit der Nutzung von Land und Vieh.

EINES DER ÄLTESTEN LEBENSMITTEL DES MENSCHEN
Eines ist sicher, Käse zählt zu den ältesten von Menschen hergestellten Lebensmitteln. In sumerischen Schriften werden circa 3.000 vor Christus bereits rund zwanzig Weichkäsesorten erwähnt. Wann und wie damals entdeckt wurde, Käse zu machen, unterliegt Spekulationen. Aber seitdem der Mensch dazu in der Lage war, hatte er ein haltbares, einfaches und sättigendes Nahrungsmittel zur Verfügung.

MILCHVIEH ERNÄHRT DIE MENSCHEN AUF DER WELT
Unsere Lust auf Käse nimmt von Jahr zu Jahr zu. Im Jahr 2018 haben wir allein in Deutschland rund 24,2 Kilogramm Käse pro Kopf verzehrt. Aber nicht nur bei uns erfreut sich Käse einer wachsenden Beliebtheit, sondern weltweit wird ein Anstieg des Käsekonsums festgestellt. 

Für die weltweite Milchproduktion sind hauptsächlich Rinder, Büffel, Ziegen, Schafe und Kamele verantwortlich. Daneben gibt es noch einige weniger bekannte Milchtiere wie Yaks, Pferde, Rentiere und Esel. Das Vorkommen und die Bedeutung der einzelnen Arten variiert stark zwischen den Regionen und Ländern. Außerdem hängt die Haltung der Tiere stark von der Verfügbarkeit von Futter und Wasser sowie dem Klima ab.

Die weitweite Milchproduktion nach Nutztierarten (2016/ FAO).

Für das Jahr 2019 prognostizierte das Landwirtschaftsministerium der Vereinigten Staaten (USDA) ein weltweites Produktionsvolumen von rund 20,8 Mio. Tonnen Käse. 

Weltweite Nachfrage nach Milch grösser als das Angebot

Die Nachfrage nach Milchprodukten ist 2021 mit 3,2% noch stärker gestiegen als im Zeitraum 2015 bis 2020, wo die Wachstumsrate bei 2,6% lag. Diese Zunahme der Nachfrage hat vor allem zwei Gründe:

  1. Das Wirtschaftswachstum in Asien führte in Verbindung mit einem positiveren, gesünderen Image von Milchprodukten zu einer höheren Nachfrage.
  2. Die staatliche Unterstützung der Konsumentinnen und Konsumenten in den USA während der Covid-Pandemie trug zu einer steigenden Nachfrage nach Lebensmitteln bei.

(Quelle: agroscope.ch)

Gelebte Tradition

ALMKÄSE – EINE TRADITION AUS DEM 16. JAHRHUNDERT

Mit der steigenden Anzahl an Weidevieh im Mittelalter etablierte sich in Klöstern und in den Alpen die Käseherstellung. Einige Almen käsen bis heute nach den alten Traditionen: mit Lab, das der Milch zur Gerinnung zugegeben wird. Es werden große Kupferkessel verwendet, die mit Feuerholz geschürt werden, und die Käse reifen in natürlich klimatisierten Kellern. Die klare, frische Bergluft begünstigt die Reifung der Käselaibe, die während der Zeit, in der das Vieh auf der Alm ist, gemacht werden. Die Reifezeit hängt auch von der jeweiligen Käsesorte ab.


ALMWIRTSCHAFT, MILCHVIEH UND LANDSCHAFTSSCHUTZ

Almwirtschaft ist eine besonders artgerechte Haltung für die Tiere. Die Kühe weiden den ganzen Sommer auf Almwiesen mit vielen Wildkräutern, was die Milch besonders fettreich und aromatisch werden lässt. Für die steilen Hänge der Alpen sind zudem nicht alle Milchkühe geeignet, was sich positiv auf die Artenvielfalt auswirkt. Ohne die Weidewirtschaft gäbe es schon so manche alte Rasse nicht mehr. 


Almen sind für ihre Regionen ein bedeutender Faktor in der Landwirtschaft und den ganzjährigen Tourismus. Mit der richtigen Bewirtschaftung bieten sie Schutz vor Lawinen oder können Hochwasser verringern. Almweiden bieten Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen und nicht zuletzt sind sie ein wertvoller Erholungsraum für uns Menschen – aber nur, wenn sie uns auch erhalten bleiben! 


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