SÜSSE SÜNDEN: CALISSONS UND FRANZÖSISCHER NOUGAT

Dorit Schmitt • 12. Juli 2025

Die süßen Seiten der Provence

Ein königliches Konfekt aus der Provence

Calissons sind ein typisches Konfekt aus der Provence, das den Einwohnern dieser zauberhaften Region seit dem 15. Jahrhundert süße Gaumenfreuden bereitet. Das Rezept hat sich seit seiner Erfindung im Jahr 1454 zu Ehren der Hochzeit von König René mit der jungen Jeanne de Laval kaum verändert. Der Sage nach hat die junge melancholische Königin endlich gelächelt, als sie davon gekostet hat. Auf die Frage, wie der Pâtissier das Konfekt nenne, das die Königin zum Lächeln brachte, soll er geantwortet haben: „Di calin soun”, was so viel wie „Das sind Umarmungen” bedeutet. Daraus entstand der Name "Calisson".

Bis heute werden für die süßen Calissons die drei Grundzutaten verwendet, die in der Provence heimisch sind: Mandeln, kandierte Melonen und Zuckersirup. Die marzipanähnlichen Süßigkeiten haben die Form eines „lächelnden Mundes“ – eine Hommage an das Lächeln der Königin. Beim klassischen Rezept wird die Mandel-Melonenmasse auf einem Hostienblatt aufgetragen und mit einer weißen Zuckerglasur (Glace royale) überzogen.

Die Hauptzutat dieser provenzalischen Leckerei sind Mandeln. Allerdings sind Mandeln aus dem Mittelmeerraum mittlerweile zur Rarität geworden. Obwohl die Provence bestens für den Mandelanbau geeignet wäre und die geschmackliche Qualität ihrer Mandeln weltweit anerkannt ist, geriet ihre Kultivierung in Vergessenheit. Man kann behaupten, dass die Mandel in Frankreich zu den gefährdeten Baumarten wurde. Heute stammen fast alle Mandeln aus Kalifornien, wo der intensive Anbau die natürlichen Ressourcen des Landes zunehmend belastet.

Die zweite unverzichtbare Zutat, kandierte Cavaillon-Melone, stammt ebenfalls aus der Provence und wurde im 15. Jahrhundert erstmalig erwähnt. Die ursprünglich aus der Sommerresidenz des Papstes in Cantaloupe bei Rom stammende Melone wurde um 1495 erstmals auf den päpstlichen Feldern bei Cavaillon angebaut. Die „Melon de Cavaillon“ ist eine geschützte Herkunftsbezeichnung (IGP). Ihre geografisch sehr begrenzten Anbaugebiete unterliegen strengen Kriterien und Qualitätskontrollen.

Seit 1920 stellt die Confiserie „Le Roy René“ rund zwei Drittel der in Aix produzierten Calissons her. Das süße Konfekt zählt zum immateriellen Genusserbe (patrimoine immatériel gourmand) der Stadt. Das Unternehmen engagiert sich stark für den Umweltschutz und Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität. So unterstützt es zusammen mit Landwirten der Region die Aufforstung mit Mandelbäumen in der Provence. Durch die Zusammenarbeit mit dem Verein Act For Planet hat die Confiserie bereits an der Anpflanzung eines rund drei Hektar großen Mandelhains rund um die Fabrik teilgenommen. Neben den berühmten Calissons stellt die Confiserie auch einen weiteren Klassiker provenzalischer Süßigkeiten her: schwarzen und weißen Nougat. Für den schwarzen Nougat werden ausschließlich Mandeln und Blütenhonig IGP Provence verwendet. Letzterer verleiht dem Nougat beim Kochen in Kupferkesseln seine dunkle Farbe.

Ursprünglich stammt der weiße Nougat aus dem Orient, bis er im 17. Jahrhundert die Provence erreichte. Heute ist der aus Montélimar stammende weiße Nougat der bekannteste. Der „Nougat de Montélimar” erhielt am 26. November 2024 seine IGP (Indication Géographique Protégée), die geschützte Ursprungsbezeichnung.


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Calissons sind ein traditionelles Konfekt aus der Provence

In dieser sonnenverwöhnten Region gedeihen die wichtigsten Zutaten für die Calissons direkt vor der Haustür: aromatische Mandeln, saftig süße Melonen und feiner Honig. Sie verleihen den Calissons ihren unverwechselbaren Geschmack.


Traditionell werden Calissons mit einer dünnen Schicht Zuckerguss überzogen. Die renommierte Confiserie Arnaud Soubeyran präsentiert jedoch auch kreative Varianten, bei denen die Calissons mit Zitronen, Clementinen, Himbeeren, Pistazien oder Schokolade veredelt werden. Das bringt Farbe und neue Aromen ins Spiel.


In Frankreich erfreuen sich diese köstlichen Naschereien vor allem in der Adventszeit großer Beliebtheit. Und als eines der dreizehn Desserts an Weihnachten dürfen sie ebenfalls nicht fehlen. Der Legende nach wurden sie einst erfunden, um einer traurigen französischen Königin ein Lächeln zu entlocken.


Die Calissons werden in einer eleganten, weißen Hochglanzbox mit 12 Stück geliefert und sind ein genussvolles Geschenk für alle Provence-Liebhaber.

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