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BESUCH DER ISM-KÖLN 2020

Dorit Schmitt • Feb. 19, 2020

Einmal im Jahr trifft sich die Süßwaren- und Snack-Branche in Köln

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Soulfood Schokolade

Die ISM ist die weltweit führende Fachmesse für Süßigkeiten und Snacks. In diesem Jahr feierte die ISM ihr 50-jähriges Jubiläum.
Vieles hat sich seit der ersten Messe verändert. Innovative Herstellungsprozesse, neuartige Lebensmittel und Rohstoffe und Trends prägen die Entwicklung der Süßwaren und Snacks seitdem. 

Ich habe mich ein paar Tage (vom 2.2. bis 4.2.'20) auf der ISM umgesehen und mich berufsbedingt vor allem bei französischen Herstellern informiert. Über den einen oder anderen werde ich sicher im Länderreport Frankreich der Lebensmittelzeitung berichten, der wieder im Oktober erscheinen wird. Aber es gab ja auch noch weitere interessante Begegnungen, über die es sich zu berichten lohnt.

Wie Ihr vielleicht wisst, bin ich neben meiner journalistischen Tätigkeit auch die Inhaberin von Chateau et Chocolat, einem kleinen, aber feinen Onlineshop für Wein, Schokolade und Feinkost. Aus der Zeit, in der Chateau et Chocolat noch mein eigenes Ladengeschäft in Neumarkt i.d.Opf. war, kenne ich noch sehr gut die Schokoladenhersteller wie Blanxart aus Spanien und Meybona aus Deutschland. Deshalb hat es mich sehr gefreut, diese Firmen bei meinem diesjährigen ISM-Besuch auch getroffen zu haben. Außerdem habe ich mich näher für den neuen Kakao Ruby interessiert und mich gefragt, ob sich diese Schokolade durchsetzen wird. Angenehm aufgefallen sind mir noch die Schokoladen von Chocolala aus Tallinn und der herrlich spleenige Chef William George (Willie) HARCOURT-COOZE, der ebenso schillernd bunten Verpackungen von Willie's Cacao LTD aus UK. 

Willie's Cacao

Den Werdegang von Willie und seine Passion für Single Estate Kakaobohnen kann man auf seiner Webseite nachlesen. So viel sei aber hier schon verraten: Willies Passion begann bei einer Reise durch die venezolanische Andenregion. Hier kaufte er hoch im Regenwald eine Kakaofarm, die Hacienda El Tesoro, und das Abenteuer nahm seinen Lauf, in den Regenwäldern der Welt nach den besten Bohnen zu suchen, um den besten Kakao herzustellen. Das Konzept von der Bohne zur Tafel findet weltweit unter den Chocolatiers immer mehr Anhänger, so auch Willie, der darauf schwört, so das beste Ergebnis zu erzielen.

Heute verwendet Willie Kakaobohnen aus Cuba (Criollo / Baracoa Estate), aus Kolumbien {Trinitario / Los Llanos Estate), Venezuela (Trinitario / San Agustin in Rio Caribe), Venezuela (Trinitario / Barlovento Estate), Venezuela (Trinitatio / Carabobo Estate), Peru (Criollo / Chulucanas in the Morropan province), Madagaskar (Criollo-Trinitario / Sambirano) und aus Indonesien (Forastero-Trinitario / Surabaya on Java). Neben sogenannten Cru-Tafeln (nur der Kakao aus einem einzelnen Anwesen) produziert Willie noch eine ganze Reihe aromatisierter Schokoladen und Pralinen. Eine Entdeckungsreise durch sein Reich der Schokoladen lohnt sich.

Chocolala

Die Schokoladenkreationen von Chocolala aus Tallinn heimsten 2015, 217, 2018 und 2019 einen Gewinner-Preis beim International Chocolate Award ein. 

Im Ladengeschäft im Herzen der Altstadt kann man unter der Woche zusehen, wie die Schokoladen hergestellt werden und dabei den Duft der frisch gerösteten Kakaobohnen riechen. Der dazugehörende Teeraum bietet den Besuchern die Möglichkeit bei einer Tasse heißer Schokolade zu entspannen und die ausgezeichneten Pralinen und Schokoladenkreationen genießen.
Im Untergeschoss kann kostenlos das hauseigene Schokoladenmuseum besucht werden, das der Geschichte der Schokoladenproduktion in Estland seit dem 19. Jahrhundert. Auf Anfrage werden für Gruppen auch Workshops angeboten, in denen gezeigt wird wie man Schokoladenkreationen selbst machen kann.

Neu auf der Messe wurde das Book vorgestellt. Es besteht aus 3 Sammelboxen mit je drei Tafeln Schokolade, die sich wie ein Buch öffnen lassen. Jede Seite entführt den Schokofan in das Herkunftsland der Kakaobohnen. Es könnten meiner Ansicht nach noch mehr Geschichten zur Schokolade in den einzelnen Buchausgaben zu finden sein, aber wie ich das bei unserem Gespräch verstanden habe, ist das bereits in Planung. 

Die erste Sammelbox enthält das dunkle Schokoladensortiment: Dark São Tomé 70% , Dark Madagascar 66% und Dark Mexico 68%. Box Nummer zwei enthält die Milchschokoladen: Milk Madagascar 50%, Coconut Milk São Tomé 51% (vegan) und Milk Mexico 55% Salted Caramel. Box Nummer drei schließlich enthält drei Schokoladentafeln mit den typischen Beeren aus Estland: Black Currant (Schwarze Johannisbeere), Sea Buckthorn (Sanddorn) und Cranberry (Cranberry).

Auch unglaublich wild und köstlich klingt das Karamell aus Birkensaft. Der Beschreibung der Hersteller. nach, soll es der Hit unter den Karamell-Liebhabern sein: "Es ist natürlich, frei von allen Zusatzstoffen. Made in Estonia, wo die Natur wild und rein ist. Birkensaftkaramell ist ein handgefertigter streichfähiger Karamell, der aus natürlichem Birkensaft hergestellt wird. Der Birkensaft enthält ein Spektrum verschiedener Mineralien und ist besonders reich an Kalzium und Kalium; er ist auch ein wahres Kraftpaket an Vitamin C und anderen Antioxidantien. In Estland beginnt die Sammlung von Birkensaft im zeitigen Frühjahr, normalerweise Ende März oder Anfang April. Entscheidend ist, dass die gemittelten Temperatur über 24 Stunden etwa +4 C° erreichen muss, bevor der Saft zu laufen beginnt. Die Länge der Erntezeit beträgt etwa 14-21 Tage. Dieses Karamell passt besonders gut zu Eiscreme, Cremes oder Kuchen." 

Blanxart

Blanxart stellt seine Schokoladen noch traditionell – fast könnte man sagen "altmodisch" her. Aber genau das macht den Unterschied im Geschmack gegenüber den industriell gefertigten Schokoladen. Bei Blanxart kann man nachlesen: "Bean to chocolate ist der Name des Prozesses, der beginnt, wenn der Handwerker die Kakaobohnen auswählt und sie zu Schokoladentafeln oder Pralinen verarbeitet, die er selbst verpackt und verkauft. Es handelt sich um einen handwerklichen Produktionsprozess, der besondere Kenntnisse des Produkts, Geduld, Vorrang in der Qualität und die Bereitschaft, dem Feinschmecker den besten Kakao anzubieten, erfordert. Blanxart bleibt diesem Ansatz treu und setzt für eine hervorragende Schokoladenqualität auf Kakao mit nur einem Ursprung."

Seinen Kakao bezieht Blanxart aus folgenden Ursprungsländern: Congo (Single Origin) Forastero mit einer Aromenpalette von roten Früchten, Zitrus und Gewürzen. Peru (Single Origin) Criollo mit Aromen von Holz, Tabak und Süßholz. Brasilien (Single Origin) Trinitario mit einer Armenpalette von Haselnuss, Kaffee, Zimt und Zitrusfrüchten. Nicaragua (Single Origin) Trinitario/Criollo mit Noten von Zitrone, Orange, Ananas, Jasmin und Nüssen. Dominikanische Republik (Single Origin) Trinitario mit Aromen von grünen Oliven.

Die Premium Origins Tasting Box wurde auf der Messe als Neuheit vorgestellt. Darin enthalten vier Bio-Schokoladen aus der Blanxart-Manufaktur, darunter eine 76%ige aus Brasilien, eine 77%ige aus Peru, eine 88%ige aus dem Congo und eine 85%ige aus Nicaragua. In der Innenseite der Box ist das organoleptische Profil zu jeder Tafel nachzulesen. Und es liegt die exklusive Blanxart-Schokoladen-Verkostung-Anleitung bei. 
Die Firma Wilk zeichnet sich für den Vertrieb von Blanxart Schokoladen-Produkten verantwortlich: „Blanxart“ steht für Schokoladenkult – lange schon über Spaniens Grenzen hinaus. Der Chocolatier Blanxart gründete 1954 in Barcelona seine Schokoladenmanufaktur, die sich auch heute noch in Familienhand befindet. Von Anfang an wird hier bean-to-bar gearbeitet: Blanxart sucht den besten Kakao aus und begleitet die Herstellung beim Rösten, Mahlen und Conchieren. Zusätzliche Ingredienzen wie Mandeln, Hasel- oder Erdnüsse stammen aus spanischer Landwirtschaft. Das mittelalterliche Firmenlogo mit dem in seine Arbeit tief versunkenen Konditoren passt perfekt zu dem Familienbetrieb Blanxart, in dem noch mit Sorgfalt und Hingabe per Hand gearbeitet wird. In seiner Produktentwicklung ist Blanxart modern und innovativ: Neben den Single Origin Bioschokoladen produzieren sie eine breite Palette an Schokoladenspezialitäten: Mit köstlichen Nüssen, Blüten oder Früchten belegte Schokoladentafeln und schokolierte Mandeln in vielen Variationen. Die klassisch-guten Katzenzungen und die ausgezeichnete Trinkschokolade runden das vielfältige Angebot ab.

Für die Wein & Schokoladen Events von CHATEAU et CHOCOLAT suche ich derzeit nach passenden Kombinationen der Schokoladen mit Weinen des Schweizer Unternehmens Delinat, das auf bio- und biodynamische Weine spezialisiert ist. Blanxart ist hier ganz sicher eine passende Option.

Meybona

"Meybona hat die Notwendigkeit zur Nachhaltigkeit erkannt und stellt bereits seit 20 Jahren BIO SCHOKOLADEN her. Die Rohstoffe, die in den BIO-SCHOKOLADEN Verwendung finden, werden ausschließlich aus ökologischer Landwirtschaft im Einklang mit der Natur und ohne Einsatz von chemischen Mitteln bezogen. Sie unterliegen laufend höchsten Qualitätskontrollen und strengen gesetzlichen Richtlinien. Alle unsere Schokoladenrezepte enthalten außerdem nur Kakaobutter und keine pflanzlichen Fette wie Palmöl und es kommt nur echte Bourbon- Vanille dazu", so steht im Katalog des Schokoladenherstellers Meybona. 

Im Bio-Sortiment finden sich 3 gefüllte Tafelschokoladen (Vollmilch mit Milchcreme-Füllung, Vollmilch mit Nougat-Füllung und Vollmilch mit Cappuccino-Füllung), außerdem die Sorten Vollmilch 35%, Zartbitter 85%, Zartbitter 75% und Zartbitter mit Espresso. Immer wieder neue aufregende Sorten findet der geneigte Schokofan bei Zartbitter & Orange, Zartbitter & Orange-Pfeffer, Zartbitter & Ingwer, Vollmilch & Kokos, Vollmilch & ganze Mandeln sowie Vollmilch & ganze Haselnüsse.

Neu im Programm ist die "Schokoladen-Erlebnisreise" mit sechs Tafeln ihrer Ursprungsschokoladen. Leider habe ich das Muster noch nicht hier, daher werde ich darüber näher berichten, sobald es eingetroffen ist.

Aber eines kann ich gerne schon einmal vorankündigen! Die zauberhaften Grußkartenersetzer wird es bei CHATEAU et CHOCOLAT bald wieder im Onlineshop zu bestellen geben. Dazu in Kürze mehr Details im Newsletter über die  Produktneuheiten im Onlineshop.
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